Sind Whippets schwer zu erziehen?

Ein Whippet wird bei einem „Gehorsamkeit“-Wettbewerb bestimmt nicht auf die ersten Plätze kommen, aber er ist bestrebt, zu gefallen, und mit Geduld kannst du einem Whippet fast alles beibringen!
Allerdings sind grobe oder aggressive Erziehungsmaßnahmen nicht angebracht. Verletzen Sie nicht die Gefühle Ihres Whippets oder versuchen Sie ihn zu etwas zwingen, er wird dabei nicht mitmachen. Die besten Trainingsergebnisse erzielen Sie mit viel Geduld, Leckereien und Lob. Whippets sind Windhunde, die gezüchtet wurden, um ohne Befehle des Jägers zu jagen und diese Unabhängigkeitsgefühl steckt auch heute noch in Ihnen.
Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen:
Whippets sind sehr intelligent und können alle Grundbefehle leicht lernen, wie z. B. sitzen, hinsetzen und bleiben. Einige kommen gut mit fortgeschrittenerem Gehorsam zurecht, einschließlich „Obedience“-Wettbewerben. Allerdings müssen Sie bedenken, dass Ihr wippet dies alles nur macht um Ihnen einen Gefallen zu erweisen, wenn er keine Lust mehr hat, macht er einfach nicht weiter. Whippets sind sehr vielseitig und man viele Hunde-Sportarten mit Ihnen zusammen machen. Man findet sie mittlerweile bei Agility, Mantrailing, Canicross und vielem mehr.

Sind Whippets destruktiv?
Die meisten gelangweilten Hunde können destruktiv sein, und Whippets sind da keine Ausnahme. Erwachsene Whippets sind nicht zerstörerischer als jede andere Rasse. Whippet-Welpen sind ziemlich schelmisch und energisch, und weil sie extrem agil sind, können sie es durchaus schaffen, in große Schwierigkeiten zu geraten!
Ein Welpe sollte immer in Sicherheit sein, (ggf. ein Zimmerkennel), wenn Sie ihn nicht beaufsichtigen können und er für kurze Zeit alleine sein muss. Er braucht Spielzeug und viele Dinge zum Kauen und Spielen, um sich zu beschäftigen. Denken Sie daran, dass der Whippet athletischer ist als andere Rassen und so ist es nicht schwer für ihn, aus Ausläufen oder über Welpengittern zu klettern oder zu springen, selbst als Welpe. Obwohl er
vielleicht nicht zerstörerischer ist als jeder andere junge, unbeaufsichtigte Hund, ist er in der Lage, mehr Ärger zu machen als andere Rassen! Machen Sie deshalb ihr zuhause welpensicher, sichern Sie Kabel, Steckdosen, räumen Sie Medikamente oder kleiner Teile (Kerzen, Bücher, Zeitungen ect.) Ihrer Einrichtung lieber weg. Whippets werden im Alter von etwa einem Jahr „etwas ruhiger“ , und mit den älteren – fünf Jahren und älter – ist das Zusammenleben außergewöhnlich einfach!

Was ist mit sog. „Trennungsangst“? Haben
Whippets das?

Ein Hund mit Trennungsangst zeigt Anzeichen von Stress, wenn er keinen Zugang zu seinem Besitzer hat. Er gerät in Panik, wenn sein Herrchen das Haus für längere Zeit verlässt und manchmal, wenn er bei geschlossener
Tür einfach allein in ein Zimmer gesteckt wird. Er kann keuchen, sabbern, zittern, hektisch an der Tür kratzen und manchmal in seiner Panik auch Möbel zerstören. Er kann sich sogar verletzen, wenn er versucht, aus einer Box oder dem Haus selbst zu entkommen. Die Angst vor dem Alleinsein
wird als Rasseproblem bei Whippets manches Mal diskutiert, aber wie bei vielen anderen Rassen auch, wird diese "überdiagnostiziert".
Whippets, die mit ihrer Lebensweise unzufrieden sind, neigen dazu, Ihnen dies sehr deutlich zu machen. Wir haben von mehr als einem Whippet mit „schwerer Angst vor dem Alleinsein“ gehört, bei dem diese Angst auf magische Weise verschwand, wenn er in ein Heim gebracht wurde, in dem er mehr Aufmerksamkeit erhielt.
Es liegt einfach nicht in der Natur der Rasse, viel Zeit alleine zu verbringen und sich nicht darüber zu beschweren. Manche Whippets scheinen sich in einem Haushalt mit zwei oder mehreren Hunden wohler zu fühlen.
Jagdhunde sind Rudeltiere, und dies noch mehr als andere Hunderassen, und die meisten Whippets mögen sowohl Hunde- als auch Menschengesellschaft. Dies ist vor allem dann ein wichtiger Punkt, wenn die Menschen tagsüber unterwegs sind und nicht genügend Zeit aufbringen können. Aber dann ist wohl keine Hunderasse geeignet für Sie.

Muss ein Whippet die ganze Zeit an der Leine gehalten werden?
Allen Hunden sollte beigebracht werden, zu gehorchen, egal ob an oder ohne Leine. Whippets sind auch in dieser Hinsicht sehr gelehrig und es gibt natürlich auch Exemplare mit viel, oder weniger Jagddrang. Aber denken Sie daran, dass ein Whippet gezüchtet wird, um zu jagen. Irgendetwas (eine Katze, ein Eichhörnchen, einen Hasen) kann seine
Aufmerksamkeit erregen und er wird weg sein, mit bis zu 50 km pro Stunde.
Natürlich sollte allen Hunden beigebracht werden, zu kommen, wenn sie gerufen werden, aber nur sehr wenige Whippets erreichen jemals 100%ige Zuverlässigkeit, besonders wenn sie durch die Aussicht auf eine Verfolgungsjagd in Versuchung geführt werden. Auch hier gilt: Training versus Instinkt. Freies Laufen ohne Leine sollte er wirklich nur dort, wo weit und breit keine Straße oder keine Bahnlinie zu sehen ist. Bedenken Sie, dass er in nur wenigen Sekunden einige Hundert Meter rennen kann, wenn der Hase lockt, und „scannen“ Sie zuerst die Wiese nach jagdbarem Wild ab, bevor Sie die Leine lösen. Wenn er allerdings einmal einen Jagderfolg
erzielen konnte ist es schwer ihn ohne Leine laufen zu lassen. Dann wäre ein eingezäuntes Gelände natürlich optimal. Es ist leicht, lässig zu werden- am Handy zu „daddeln“ beim Spaziergang, oder sich sonst „nicht“ mit dem Hund zu beschäftigen beim Freilauf, wenn Ihr Whippet im Allgemeinen
gehorsam und ruhig ist. Denken Sie daran, dass, wenn es ihm in 99 von 100 Fällen ohne Leine gut geht, dieses 100. Mal der Tag sein könnte, an dem Sie Ihren besten Freund verlieren.


Müssen Whippets einen sehr hohen Zaun haben?
Die meisten Whippets sind keine Springer oder Kletterer, aber es gibt immer Ausnahmen. Ein 1,50 m hoher Zaun reicht normalerweise aus und er wird diese Grenze akzeptieren. Darüber zuspringen ist allerdings kein großes Problem für ihn.