Der alte Whippet

Der alte Whippet . . . geliebte Schrullen!

 

Wie schnell die Zeit vergeht. Eben hat man noch die goldigen Welpen bei seinem Züchter angeschaut, den Richtigen herausgesucht, ihn erzogen, zugeschaut wie er oder sie ein prächtiger Vertreter seiner Rasse geworden ist. Sie hatten viel Freude und Spaß während dieser Zeit und haben viel zusammen unternommen. Eines Morgens wachen Sie auf und merken, ohje, mein Whippet ist alt geworden.
Vielleicht schläft er nun morgens länger, springt nicht mehr ganz so freudig aus dem Bett, wenn man ihn zum Spazieren gehen animiert. Aber auch das Seniorenalter mit einem Whippet ist wunderschön. Wunderbarerweise können Whippets sehr alt werden. Whippets im Alter von 14, 15 oder gar 17 Jahren sind nicht so selten. Meist bewahren sie sich sogar bis ins hohe Alter ihre Fitness. Ab einem gewissen Alter stellen sich bei Hunden – genau wie bei uns Menschen – einige Prozesse im Hundekörper um. Der Stoffwechsel des Whippet und seine Verdauung werden langsamer und anfälliger für Störeinflüsse. Oft lässt auch der Appetit von alten Hunden nach, da der Hundekörper weniger Energie verbraucht. Die Gelenke sind durch ein aktives Hundeleben schon abgenutzt und werden ebenfalls anfälliger für Erkrankungen und weniger belastbar. Gleiches gilt auch für die inneren Organe, vor allem das Herz.
Auch die Organe zur Sinneswahrnehmung lassen bei Whippet-Senioren allmählich nach. Die Augen werden schlechter, die Sehkraft lässt nach. Der Geruchssinn und Geschmackssinn verschlechtern sich und er hört schlechter. Alle diese Veränderungen kommen in der Regel nicht schlagartig, sondern geschehen nach und nach. Oft werden Sie von diesen Veränderungen vielleicht auch kaum etwas mitbekommen, da sie sich in Ihren Alltag einschleichen. Viele der auftretenden Veränderungen sind ganz normale und nur harmlose Schönheitsfehler. Trotzdem sollte das Whippchen ganz genau beobachtet werden und regelmäßig vom Tierarzt durchcheckt werden. Mit zunehmendem Alter steigt nämlich auch das Risiko für ernsthafte Krankheiten und andere Beschwerden. Vor allem Tumore, Zahnprobleme, Herzkrankheiten, Arthrose, Diabetes, Krebs und Nierenprobleme treten im Alter  häufiger auf.


Da der Whippet nicht sagen kann, dass es ihm schlecht geht, dass er Schmerzen hat und dass er Hilfe braucht, heißt es wachsam sein. Viel zu oft werden ernsthafte Erkrankungen nicht erkannt und die Beschwerden aufs Alter des Hundes geschoben. Viele Hunde leiden daher unnötig im Alter!
Bemerkt man, dass das Whippchen nicht mehr so schnell Treppen laufen kann, oder überhaupt nicht mehr so lange laufen kann oder gar lahmt nach einem längeren Spaziergang, kann es sein, dass er leichte Gelenkprobleme hat. Auch Bandscheibenvorfälle können vorkommen. Dies sind nun mal reine Abnutzungserscheinungen, die leider nicht ausbleiben.
Besprechen Sie sich mit Ihrem Tierarzt. Es gibt Futterzusätze oder auch Medikamente, die in diesen Fällen ein wenig Linderung bringen können.
Auch kann es ein, dass der Whippet etwas schwerer hört oder schlechter sieht– kann jedoch auch eine Art »Altersstarrsinn« sein; das Klappern der Futterschüssel oder das
Öffnen eines Joghurts wird noch sehr gut wahrgenommen. Nun, warum sollte es einem Hund anders ergehen als einem Menschen, leider geht es beim Tier schneller. Achten Sie auf das Gewicht, nicht zu dick und nicht zu dünn. Geben Sie spezielles Futter, das auf den verlangsamten Stoffwechsel des älteren Tieres Rücksicht nimmt. Reduzieren Sie die Dauer der Spaziergänge, polstern sie sein Körbchen oder das Sofa weich aus und halten sie ihn warm. Es gibt wunderbare Whippet »Schlafanzüge«, die so einem alten Whippet sehr gefallen werden, besonders in der kalten Jahreszeit möchten sie diese auf gar keinen Fall mehr missen. Er wird es genießen und ihnen danken.
Leider wird aber auch nach einem langen Hundeleben irgendwann der Abschied nahen. So schwer es auch fällt, zögern Sie es nicht unnötig hinaus. Besprechen Sie sich mit einem Tierarzt Ihres Vertrauens; er wird Ihnen sagen, wenn es Zeit ist, Ihren Freund ziehen zu lassen. Am leichtesten für Alle ist es natürlich, wenn das alte Whippchen einfach einmal morgens nicht mehr aufwacht.
Leider macht es uns das Leben nicht so einfach und wir werden eines Tages eine Entscheidung treffen müssen. Vielleicht kommt Ihr Tierarzt für die erlösende Spritze zu Ihnen nach Hause, sodass der Abschied in der gewohnten Umgebung stattfinden kann. Halten sie ihn im Arm und trauern Sie. Es wird nie wieder einen wie ihn geben!

Wenn Sie Glück haben, besitzen Sie ein Grundstück, auf dem Sie Ihren Liebsten beerdigen können, oder vielleicht stellen Freunde Ihnen ein Stück Garten zur Verfügung. Wenn dem nicht so ist gibt es mittlerweile auch Firmen, die sich auf Tierbestattungen spezialisiert haben und das Verbrennen des kleinen toten Hundkörpers vornehmen. Sie können dann die Asche mit nach Hause nehmen.
Nehmen Sie sich ruhig die Zeit, um ihren verlorenen Freund zu trauern, sicher wird ein anderer Hund den alten nie, nie ersetzten können. Dennoch, ein Leben ohne Hund ist möglich aber sinnlos und wahrscheinlich werden Sie selbst nach kurzer Zeit entscheiden:
Ein neuer Whippet muss her!