Whippets, spezielle Werte….

von Susanne Oschinski

Ja, ja unsere Wertvollen Whippets, wir lieben Sie. Leider kennen sich einige Tierärzte nicht so ganz mit unseren Windigen aus. Gerne weise ich unsere Welpenkäufer daraufhin, dass es spezielle Werte bei den Whippets gibt, und wenn sie unsicher sind, hier doch lieber erstmal bei uns anrufen und wir alles besprechen.

Gerne gebe ich diese Info aber auch an die Freunde unserer Whipcats weiter:

Merkzettel Blutparameter Windhunde
Windhunde haben in der Regel

• deutlich und in der Regel um die Hälfte niedrigere Schilddrüsenhormon-Konzentrationen

• höhere Kreatinin-Konzentrationen

• höhere Muskel- und Leber- Enyzmaktivitäten

• niedrigere Protein- und Globulin-Konzentrationen

• deutlich erhöhte Hämatokrit-Werte

• erniedrigte Leukozyten-Werte

• deutlich niedrigere Zahl an zirkulierenden Blutplättchen

Bei Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion ist IMMER ein komplettes Schilddrüsen-Screening zur Diagnose erforderlich!!!

  • * Die BUN Konzentration im Blut kann aber durch erhöhte Proteinaufnahme (Leistungsfutter) oder aber auch durch Austrocknung nach sportl. Höchstleistung oder Magen-Darm-Blutungen bei körperlichem Stress/Höchstleistung bei Sporthunden erhöht sein!
    Quelle: Tierarzt Andreas Koppe, 28259 Bremen

Narkose:
Thiobarbiturate dürfen bei Greyhounds und anderen Windhunden NICHT angewendet werden, da sie bei diesen Medikamenten eine verlängerte Aufwachphase haben (manche wachen gar nicht wieder auf). Methohexital und Pentobarbital können jedoch bedenkenlos verwendet werden, weil sie Oxybarbiturate sind. Propofol und Dissoziativa können auch eingesetzt werden.
Quelle: Praxisleitfaden Hund und Katze, Sophia A. Yin, Ingo Nolte


Zu empfehlen ist die Narkoseführung „nach Wirkung“, d.h. kleine Mengen eines kurzwirksamen Anästhetikums werden wiederholt gegeben, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist.


Ebenso sind rassespezifische morphologische Besonderheiten, wie z.B. die Körperzusammensetzung, Körperfettanteil oder Körpergröße von Bedeutung. Diese Faktoren können einen erheblichen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Arzneistoffen haben. Als Beispiel kann hier der Greyhound angeführt werden, welcher durch den äußerst geringen Körperfettanteil ein geringeres Verteilungsvolumen für lipophile Arzneistoffe, wie z. B. Propofol bietet. Dies kann schließlich zu höheren Arzneistoffkonzentrationen im Blut führen (Zoran et al. 1993). Daher haben Windhunde wie der Greyhound ein höheres Risiko für das Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAWs) bei der Anwendung lipophiler Arzneistoffe

(Mosher und Court 2010). Quelle: Joachim Geyer, Uni Gießen

Zurück