Achtung Nacktschnecken!!

von Susanne Oschinski

Bitte passt auf!

Schnecken als Überträger von Herz- und Lungenwürmern auf Hunde

Gerade habe ich Nachricht bekommen, dass einer unserer Welpen aus dem letzten Wurf wohl Schnecken gefressen hat und sich dadurch einen Herzwurm eingefangen hat. Bitte passt auf!

Der Parasit, den die Schnecken auf Hunde übertragen können, heißt Angiostrongylus vasorum oder auch Französischer Herzwurm. Schnecken dienen für die Würmer als Zwischenwirte. Frisst der Whippet nun ein infiziertes Kriechtier oder gerät mit ihrem Schleim in Kontakt, kann er sich dadurch mit Würmern infizieren.

Zur Gruppe der Lungenwürmer gehören verschiedene Wurmarten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie im Laufe ihrer Entwicklung die Atemwege, inklusive Lunge und auch Blutgefäße, befallener Tiere besiedeln. Es handelt sich also um Endoparasiten, was übersetzt „Innenschmarotzer” bedeutet. Einige von ihnen können die Gesundheit der Tiere massiv beeinträchtigen. In der freien Natur können auch Wildtiere, beispielsweise der Fuchs, befallen sein und den Erreger verbreiten.

Lungenwürmer: chronischer Husten als Warnsignal

Ein Parasitenbefall äußert sich zunächst in eher unspezifischen, schleichend auftretenden Symptomen. Bei Hunden sind dies beispielsweise chronischer Husten und Gewichtsabnahme. Später oder bei schwerem Befall kommen aber auch weitere Krankheitserscheinungen hinzu, wie Atemnot oder eine Blutungsneigung, die zu schweren Blutgerinnungsstörungen führen kann.

Ursprünglich ging man davon aus, dass der Lungenwurm in Deutschland eher nur sporadisch vorkommt. Neue Untersuchungen legen jedoch nahe, dass er auch hierzulande zunehmend verbreitet ist. Besonders häufig wurden Lungenwurmerkrankungen bei Hunden in bestimmten Regionen Südwestdeutschlands gemeldet, so in Baden-Württemberg und Bayern, aber auch in Sachsen und Brandenburg. Ausgedehnte Verbreitungsgebiete befinden sich auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Berlin.

Schnecken spielen bei der Ansteckung eine zentrale Rolle

Die durch diese Lungenwürmer hervorgerufenen Infektionen gehören nicht zu den Zoonosen, sie sind also nicht auf den Menschen übertragbar. Auch Hunde untereinander stecken sich nicht direkt an. Das liegt an dem komplizierten Entwicklungszyklus der Lungenwürmer. Nur über verschiedene Schneckenarten, die die Larven des Parasiten aufnehmen, können sich die Lungenwürmer weiterentwickeln. Der Hund kann sich also nur durch Aufnahme einer infizierten Schnecke oder durch Kontakt mit deren Schleim anstecken.

Da es auch sehr viele kleine Schnecken gibt, die beispielsweise an Gräsern sitzen, ist ein unfreiwilliger Kontakt nicht selten. Außerdem können sich Lungenwurmlarven auch in der Schleimspur von Schnecken befinden. Auch an Bällen oder Spielzeugen, die über Nacht im Garten bleiben, können sich kleinere Schnecken anheften oder darunter verstecken.

Spielzeug sollte regelmäßig gesäubert werden

Diese können dann beim Spielen versehentlich vom Hund verschluckt werden. Deshalb sollte das Spielzeug regelmäßig gesäubert und am besten nachts weggeräumt werden. Auch Wassernäpfe im Freien sollte man regelmäßig säubern.

Die Diagnose kann mittels Kotuntersuchung oder auch Blutuntersuchungen gestellt werden. Wird der Befall rechtzeitig erkannt und behandelt, kann der Hund wieder völlig genesen. Eine spezielle Lungenwurm-Prävention kann sinnvoll sein. Das lässt sich am besten im Gespräch mit dem Tierarzt abklären.

Weiterführende Informationen zur Lungenwurmproblematik beim Hund sind hier Lungenwürmer sind weit verbreitet | Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (bft-online.de) veröffentlicht.

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